Wildberger Schäfle

UNSERE ZIELE


Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an den Vorgaben des § 22 SGB VIII. Dieser legt fest, dass die Kindertagespflege die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten fördern, die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen soll. Diese Ziele setzen wir mit viel Herz, Erfahrung und pädagogischer Überzeugung in unserer täglichen Arbeit um. Zusätzlich verfolgen wir eigene pädagogische Schwerpunkte, die unsere Arbeit individuell und lebendig machen:

 

  • Stärkung der Persönlichkeit: Jedes Kind ist einzigartig. Wir fördern das Selbstbewusstsein, die Selbstständigkeit und die individuelle Entfaltung jedes Kindes – in seinem eigenen Tempo und mit seinen eigenen Stärken.
  • Soziale Kompetenz und Gemeinschaft: In unserer kleinen Gruppe erleben die Kinder Gemeinschaft, Rücksichtnahme und Mitgefühl. Gemeinsames Spielen, Lösen von Konflikten und das Erleben von Zusammenhalt stärken ihre soziale Entwicklung.
  • Sprachförderung im Alltag: Sprache ist ein zentrales Element unserer pädagogischen Arbeit. Durch Geschichten, Lieder, Gespräche und Rituale unterstützen wir die sprachliche Entwicklung spielerisch und alltagsnah.
  • Freies Spiel als Lernform: Das freie Spiel bietet unzählige Lernmöglichkeiten. Wir geben den Kindern Raum, Zeit und eine vorbereitete Umgebung, um ihre Fantasie, Neugier und Selbstständigkeit zu entfalten.
  • Natur erleben: Der regelmäßige Aufenthalt in der Natur ist für uns selbstverständlich. Bei Spaziergängen, Gartenaktionen oder kleinen Ausflügen entdecken die Kinder mit allen Sinnen die Umwelt, erleben die Jahreszeiten und entwickeln ein Gefühl für Natur und Nachhaltigkeit.
  • Kreativität fördern: Kreativität sehen wir als wichtigen Ausdruck innerer Prozesse. Wir bieten den Kindern vielfältige Materialien und Freiräume zum Malen, Basteln, Bauen und Gestalten – frei von Druck, dafür mit umso mehr Freude und Entdeckergeist.
  • Partizipation leben: Kinder dürfen bei uns mitreden, mitdenken und mitgestalten. Wir beziehen sie – altersgerecht – in Alltagsentscheidungen mit ein, stärken so ihr Selbstwertgefühl und zeigen ihnen: Deine Meinung zählt.


GESUNDHEIT UND ERNÄHRUNG


Gesundheit bedeutet für uns das Zusammenspiel von körperlichem Wohlbefinden, emotionaler Stabilität und sozialer Sicherheit. Dies ist besonders in den ersten Lebensjahren wichtig. In unserer Kindertagespflege legen wir großen Wert auf eine Umgebung, in der sich die Kinder geschützt, umsorgt und liebevoll begleitet fühlen. Denn gesunde Entwicklung beginnt mit stabilen Beziehungen.


Was gehört zur Gesundheit bei Kleinkindern?


  1. Körperliche Gesundheit
    – Hygiene, gesunde Ernährung, Bewegung, guter Schlaf und frische Luft
  2. Seelische Gesundheit
    – emotionale Sicherheit, verlässliche Bindung und emotionale Zuwendung (Geborgenheit)
  3. Soziales Wohlbefinden
    – liebevolle Ansprache, erste Freundschaften, achtsamer Umgang, Zugehörigkeit und Wertschätzung
  4. Gesundheitserziehung im Alltag
    – Rituale und Alltagssituationen, Vorbild sein, Mitdenken und Selbstfürsorge altersgerecht lernen

 

So gestalten wir Gesundheit im Alltag

1. Gesunde Ernährung – liebevoll & bedürfnisorientiert

  • Für Säuglinge richten wir uns nach dem individuellen Rhythmus, Fläschchen geben geschieht in Ruhe und Nähe.
  • Wir bieten ausgewogene, kindgerechte Mahlzeiten und Snacks an – möglichst frisch, saisonal und abwechslungsreich.
  • Esssituationen sind bei uns ruhig, wertschätzend und gemeinschaftlich. Wir nehmen uns Zeit um gemeinsam zu essen.
  • Die Kinder dürfen mitentscheiden, probieren und ihr Sättigungsgefühl kennenlernen.
  • Wir achten auf ausreichendes Trinken (Wasser und ungesüßter Tee)
  • Beim Essen geht es nicht nur ums Sattwerden – sondern auch ums gemeinsame Erleben, ums Probieren und das Einüben von Selbstständigkeit (z. B. mit Löffel essen, aus dem Becher trinken)

 

2. Pflege & Hygiene – mit Achtsamkeit

  • Die Wickelsituationen ist eine achtsame Zuwendungszeit, in der wir mit dem Kind sprechen und seine Signale respektieren.
  • Wir begleiten die Sauberkeitsentwicklung einfühlsam und ohne Druck.
  • Jedes Kind wird bei der Körperpflege feinfühlig begleitet – mit viel Rücksicht auf seine individuellen Bedürfnisse und Grenzen.
  • Händewaschen wird spielerisch eingeführt – z. B. mit Reimen oder Liedern und ist vor dem Essen, nach dem Spaziergang und Toilettengang selbstverständlich.

 

3. Bewegung & frische Luft – für Körper & Sinne

  • Kinder unter drei brauchen viel Gelegenheit für freies Krabbeln, Rollen, Laufen, Klettern und Entdecken – drinnen wie draußen.
  • Wir gestalten unsere Räume so, dass diese zur sicheren Bewegung einladen (z. B. Matten, verschiedene Ebenen, Krabbelecken).
  • Wir bieten genug Raum für Bewegung und kreative Körpererfahrung (Bewegungsspiele und tanzen mit Musik)
  • Spaziergänge, Gartenzeit oder das Spielen im freien gehören fest zum Tagesablauf.

 

4. Emotionale Sicherheit – die Basis von Gesundheit

  • Eine liebevolle Eingewöhnung im eigenen Tempo ist für uns selbstverständlich. Nur wer sich sicher fühlt, kann sich entfalten.
  • Jedes Kind wird gesehen, gehört und ernst genommen.
  • Klare Rituale (z. B. Morgenkreis mit Begrüßung und Tischspruch) geben dem Tag Struktur und Halt.
  • Durch verlässliche Tagesstruktur, liebevolle Rituale und persönliche Zuwendung geben wir den Kindern emotionale Sicherheit.
  • Wir begleiten Gefühle achtsam, benennen sie und helfen, mit ihnen umzugehen.
  • Ruhezeiten, Rückzugsorte und ein achtsamer Umgang mit Reizen helfen, Überforderung zu vermeiden.

 

5. Soziales Miteinander

  • Auch kleine Kinder bauen Beziehungen auf – sie lernen teilen, imitieren, sich ausdrücken.
  • Wir schaffen Raum für erste Freundschaften, sanfte Konfliktbegleitung und das Erleben von Gemeinschaft.
  • Achtsame Sprache und liebevolle Grenzen helfen, sich selbst und andere wahrzunehmen.
  • Gemeinsames Spiel, klare Regeln, kindgerechte Konfliktlösung und gegenseitige Rücksichtnahme prägen unseren Alltag.
  • Die Kinder lernen teilen und sich ausdrücken - „Ich bin wichtig – und du auch.“

 

6. Gesundheit spielerisch entdecken

  • Schon die Kleinsten erleben bei uns: Gesundheit macht Spaß – Beim Zähneputzen nach dem Essen, beim Händewaschen mit Seifenblasen, beim Obst-Schnippeln mit zumachen oder erste Bewegungsangebote zu erkunden.
  • Gesundheitsbildung geschieht bei uns ganz alltagsnah – durch Vorleben, Wiederholung und kindgerechte Rituale.

  • Wir sprechen mit den Kindern altersgerecht über den Körper, Gefühle, gesunde Ernährung, Zähne putzen, Bewegung u.v.m.
  • Durch Lieder, Bücher, Experimente oder Rollenspiele vermitteln wir Gesundheitsthemen spielerisch und kindgerecht.

EINGEWÖHNUNG


Eingewöhnung – behutsam, individuell und bindungsorientiert

Angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell


Die Eingewöhnung ist ein entscheidender Schritt für das Kind, die Eltern und auch für uns als Tagespflegepersonen. Sie bildet die Grundlage für eine stabile Bindung und einen gelungenen Start in den neuen Alltag. Eine vertrauensvolle Beziehung ist die Basis für kindliche Entwicklung, emotionale Sicherheit und die Entfaltung von Neugier und Lernfreude – ganz im Sinne der Reggio-Pädagogik.

Wir gestalten die Eingewöhnung orientiert am Berliner Eingewöhnungsmodell, das besonders auf Bindung, Beobachtung und individuelle Anpassung achtet.


Grundprinzipien unserer Eingewöhnung

  • Jedes Kind ist einzigartig – daher ist auch jede Eingewöhnung individuell.
  • Die Eltern sind zentrale Bindungspersonen und wichtige Partner in diesem Prozess.
  • Das Kind bestimmt das Tempo – wir beobachten aufmerksam, wie es reagiert, und passen die Schritte entsprechend an.
  • Bindung geht vor Ablösung – erst wenn das Kind uns als neue Bezugsperson/en akzeptiert, kann die Ablösung von den Eltern        gelingen.
Die Tageskinder werden uns Tagesmüttern zugeordnet, so findet auch die Eingewöhnung mit der jeweiligen Tagesmutter statt.

Phasen der Eingewöhnung

  1. Vorbereitungsphase (Elterngespräch):
    Vor Beginn der Eingewöhnung findet ein ausführliches Gespräch mit den Eltern statt. Wir besprechen die Bedürfnisse, Rituale, Gewohnheiten und bisherigen Erfahrungen des Kindes. So entsteht von Anfang an eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
  2. Grundphase (3–5 Tage):
    Das Kind kommt gemeinsam mit einem Elternteil für etwa 1–2 Stunden in die Tagespflege. Die Eltern bleiben passiv, aber präsent. Ich nehme vorsichtig Kontakt zum Kind auf, ohne zu drängen. In dieser Phase beobachte ich: Sucht das Kind Blickkontakt? Wie reagiert es auf die Umgebung? Beginnt es, mich als Bezugsperson wahrzunehmen?
  3. Erste Trennungsversuche (ab Tag 4):
    Je nach Verhalten des Kindes erfolgt ein erster kurzer Trennungsversuch (5–10 Minuten). Wichtig ist hier die Beobachtung der Reaktion: Ist das Kind offen, neugierig, weiterhin aktiv? Oder zeigt es Unruhe, Weinen, Rückzug? Je nach Reaktion werden die nächsten Schritte angepasst – manchmal ist mehr Zeit notwendig.
  4. Stabilisierungsphase:
    Die Trennungszeiten werden nun behutsam verlängert. Ich übernehme immer mehr Aufgaben im Alltag (z. B. Füttern, Wickeln, Trösten), während die Eltern sich zunehmend zurückziehen. Ziel ist es, dass das Kind Vertrauen zu mir aufbaut und sich sicher fühlt.
  5. Schlussphase:
    Das Kind bleibt nun vollständig in meiner Obhut. Die Eltern sind nicht mehr anwesend, aber weiterhin erreichbar. Ich halte engen Kontakt zu den Eltern, tausche Beobachtungen aus und bespreche den weiteren Verlauf. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind mich als sichere Bezugsperson angenommen hat und sich im Tagesablauf wohlfühlt.

ELTERN UND ERZIEHUNGSPARTERSCHAFT


Zusammenarbeit mit den Eltern – Hand in Hand für das Kind


In unserer Kindertagespflege sehen wir die Zusammenarbeit mit den Eltern als eine gleichwertige Erziehungspartnerschaft. Die Familie ist der wichtigste Lebensort des Kindes, und wir verstehen uns als ergänzende Bezugsperson, die das Kind in seiner Entwicklung liebevoll begleitet. Damit dies gut gelingt, ist ein offener, wertschätzender und vertrauensvoller Austausch mit den Eltern für uns von großer Bedeutung.

 

Was uns in der Erziehungspartnerschaft wichtig ist

Vertrauen & Transparenz

  • Eine offene Kommunikation auf Augenhöhe bildet die Grundlage für eine stabile Beziehung zwischen Tagespflegeperson und Familie.
  • wir informieren regelmäßig über den Alltag des Kindes, seine Entwicklungsschritte und Erlebnisse – durch Gespräche, Tagesberichte oder kleine Beobachtungen.
  • Auch Eltern dürfen jederzeit mit Fragen, Sorgen oder Wünschen auf uns zukommen.

Gegenseitiger Respekt

  • Jede Familie bringt ihre eigene Geschichte, Werte und Rituale mit. Wir begegne allen Eltern mit Offenheit, Respekt und ohne Vorurteile.
  • Unterschiedliche Sichtweisen in der Erziehung können ein Gewinn sein, wenn wir ihnen gemeinsam mit gegenseitigem Verständnis            begegnen.

Kind im Mittelpunkt

  • In unserer Zusammenarbeit steht stets das Wohl des Kindes im Fokus.
  • Das Kind profitiert davon, wenn Familie und Kindertagespflege in ähnliche Richtungen erziehen – mit Absprachen, Klarheit und Vertrauen.